Das Projekt

Anfang Januar 2021 wurde das „St. Spyridon – Nachtunterkunft für Obdachlose“ in Orhei eröffnet. Es bietet Schutzbedüftigen eine Bleibe für die Nacht, Frühstück und oft auch ein warmes Abendessen. Untergebracht ist das Projekt in den Kellerräumen des Sozialzentrums Orhei. Die Obdachlosen werden angehalten, sich zu duschen, bekommen ein Bett im Warmen und gegebenenfalls frische Kleidung. In der Unterkunft ist Alkohol streng verboten, alle müssen sich an die Hausordnung halten.


So unterschiedlich die Gründe für Obdachlosigkeit sein mögen, lassen sie sich dennoch oft zwei Kategorien zuordnen: psychische Erkrankungen und Sucht. Nicht selten resultiert das eine aus dem anderen - Alkoholismus als Folge einer psychischen Störung oder Depression als Folge der Sucht. Die psychischen Leiden sind oft Ursache für die Obdachlosigkeit, doch das Leben auf der Straße ist auch mit physischen Leiden verbunden. Die mangelnde Hygiene führt zu allerlei Hautproblemen, Pilzerkrankungen und infizierten Wunden.

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Das St. Spyridon ist eine Nachtunterkunft, also ein niedrigschwelliges Angebot für alle Obdachlose Menschen. Weiterführende Maßnahmen wie eine Suchttherapie oder eine Wiedereigliederung können dort nicht angeboten werden. Umso wichtiger ist die Zusammenarbeit mit anderen Einrichtungen in der Stadt, wie etwa dem Krankenhaus. Regelmäßig kommt von dort ein Artzt in die Nachtunterkunft und hilft bei Beschwerden. Auch in der Prophylaxe ist medizinischer Rat viel Wert. Schon mehrfach kamen Gäste ins St. Spyridon, deren Tuberkuloseerkrankung erst bei der routinemäßigen Kontrolle im Krankenhaus entdeckt wurde. Diese Untersuchungen haben zusammen mit Reinlichkeit und Hygiene die Ansteckung anderer Gäste verhindert.

1© Arkadiusz Paluszek 2019, flori-software UG (haftungsbeschränkt)